Was ist Sauerrahm?
- Fettanteil ab 10 Prozent
- leicht säuerlicher Geschmack
- ideal für kalte Speisen
- einfach selbst herstellbar
- mehrere Alternativen
- Als Sauerrahm gelten Produkte mit einem Fettanteil zwischen 10 und 30 Prozent. Damit ist der auch als saure Sahne bekannte Rahm vergleichsweise fettarm – und eignet sich daher vorwiegend für kalte Speisen.
- Hast du gerade keinen Sauerrahm zur Hand, ist ein Ersatz einfach möglich. Daneben kannst du das Produkt auch mit wenigen Zutaten – sogar in einer veganen Variante – selbst herstellen.
- Vorsicht beim Sprachgebrauch! Die englische Sour Cream ist keineswegs das gleiche und auch in Österreich und der Schweiz nutzt man geringfügig abweichende Begrifflichkeiten.
Das ist in Sauerrahm drin
Wie auch Creme fraiche oder Schmand besteht Sauerrahm aus geronnener Sahne, die mit Milchsäurebakterien versetzt wird. Mit einem Fettanteil zwischen 10 und 30 Prozent ist Sauerrahm im Prinzip identisch mit saurer Sahne. Durch den vergleichsweise geringen Fettanteil ist die Sahne meist etwas dünnflüssiger und flockt in der heißen Pfanne bisweilen aus. Der Fettanteil entscheidet letztlich darüber, wie viele Kalorien das Produkt hat, was in der Regel zwischen 117 und 187 kcal je 100 Gramm sind.
Dementsprechend eignet sich Sauerrahm vor allem für die kalte Küche wie beispielsweise für Dressings und Dips.
Sprachliche Unterschiede
Dass Sauerrahm trotz ähnlich lautender Begriffe unterschiedliche Bedeutungen haben kann, zeigt sich schon allein darin, dass die englische Sour Cream trotz ihrer gleichlautenden Übersetzung nicht das gleiche meint. Im englischsprachigen Bereich versteht man darunter einen fertigen Dip mit Knoblauch und Kräutern, dessen Grundlage eher Schmand als der hierzulande bekannten sauren Sahne entspricht.
Was ist Sauerrahm in Deutschland?
Sauerrahm in Deutschland entspricht der sauren Sahne. Entscheidend ist hier der vergleichsweise geringe Fettanteil von mindestens 10 Prozent und der leicht säuerliche Geschmack durch die Anreicherung mit Milchsäurebakterien.
Bisweilen gibt es noch eine sprachliche Differenzierung zwischen Sorten mit einem Fettanteil von etwa 10 Prozent, die dann als saure Sahne bezeichnet werden, und einem Produkt, das mehr als 20 Prozent Fettanteil hat und dann Sauerrahm heißt. Allerdings ist dies keineswegs einheitlich geregelt, sodass sich der Blick auf das Etikett lohnt, wenn du dir bezüglich des Fettanteils sicher sein willst.
Sauerrahm im österreichischen Sprachgebrauch
In Österreich hat Sauerrahm standardmäßig 15 Prozent Fett. Der Begriff Schmand hingegen ist nicht bekannt, sodass vergleichbare Produkte ebenfalls als saure Sahne beziehungsweise Sauerrahm gehandelt werden.
Die Bedeutung von Sauerrahm in der Schweiz
Rahm ist in der Schweiz ein gängiges Wort für Sahne, sodass du hier nicht nur Sauerrahm findest, sondern auch Kaffeerahm, Voll- und Halbrahm oder Doppelrahm. Alternativ zu Sauerrahm findet sich im Handel teilweise auch die Bezeichnung saurer Halbrahm. Das Wort Schmand ist hier hingegen nicht geläufig.
Wo liegt der Unterschied zwischen Süßrahm- und Sauerrahmbutter?
Für die Herstellung von Süßrahmbutter wird der Rahm über einen Zeitraum von 10-15 Stunden bei 10°C gelagert, bevor durch das Schlagen feste von flüssigen Bestandteilen getrennt werden und Masse heruntergekühlt wird. Zur Produktion von Sauerrahmbutter wird dieser Rahm vor der Reifung um Milchsäurebakterien ergänzt, bevor diese für 7-10 Stunden bei 16-18°C erfolgt. Die Arbeit der Bakterien führt dazu, dass die Butter als bekömmlicher gilt. Der Effekt ist vergleichbar mit gesäuertem Sauerkraut.
Eine dritte Buttervariante ist die mildgesäuerte Butter. Hier werden die Milchsäurebakterien erst nachträglich eingeknetet. Die Butter ist damit am Ende weniger säuerlich als Sauerrahmbutter, allerdings auch nicht bekömmlicher als Süßrahmbutter, da die Bakterien ihre Arbeit kaum leisten konnten.
Darüber hinaus gibt es keine Hinweise, welche Butter gesünder ist, denn beide enthalten viele gesättigte Fettsäuren.
Sauerrahm selber machen – klassisches und veganes Rezept
Sauerrahm kannst du sehr einfach selbst herstellen. Dazu benötigst du lediglich 200 Milliliter Sahne und 7 Milliliter Zitronensaft. Beide Zutaten verrührst du gut und stellst sie in den Kühlschrank, sobald sie angedickt sind. Wie Schmand ist die selbst gemachte saure Sahne im Kühlschrank einige Tage haltbar.
Eine vegane Alternative zu Sauerrahm selbst herstellen
- 150 g Cashews (naturbelassen, roh, ungeröstet)
- 2 Esslöffel Zitronensaft (frisch gepresst oder fertig gekauft) oder Apfelessig
- ein Viertel Teelöffel Salz (ca. 2 g)
- 125 ml Wasser oder pflanzliche Milch
Weiche die Cashewkerne zunächst über Nacht in Wasser ein. Je länger du sie einweichst, desto cremiger wird am Ende der Schmand. Gieße das Wasser ab. Mixe alle Zutaten in einem Standmixer, bis alles gut durchpüriert, glatt und cremig ist. Fertig ist die vegane Creme fraiche-Alternative. Optional kannst du für einen etwas pikanteren Geschmack einige Hefeflocken untermischen.
Damit kannst du Sauerrahm ersetzen
Ist gerade keine saure Sahne im Haus, dann kannst du einfach auch zu Schmand oder Creme fraiche greifen. Der Fettanteil ist zwar ein anderer, doch eignen sich alle Produkte gleichermaßen für kalte und warme Speisen.
Willst du lediglich auf Kuhmilch verzichten, sind Schaf- oder Ziegenmilchjoghurt gute Alternativen zum Sauerrahm. Soll es dann geschmacklich noch etwas saurer sein, hilft ein kleiner Schuss Essig.
Weiterführendes
- Sauerrahm ist in der Küche vielseitig einsetzbar. Eine lange Liste sehr unterschiedlicher Rezepte findest du hier: https://www.chefkoch.de/rs/s0/sauerrahm/Rezepte.html
Dieses Video zeigt dir, wie du Sauerrahm selber machen kannst:
Wo ist der Unterschied zwischen Sauerrahm, Creme fraiche und Schmand? Dieses Video erklärt es dir: