Kräuterseitlinge – gesunde Pilze

Kräuterseitlinge sind eine beliebte Alternative zu Steinpilzen. Als Zuchtpilze gibt es sie ganzjährig im Handel zu kaufen, die Preise sind moderat. Das feste Fleisch der Pilze macht sie zu einer willkommenen Alternative zu Fleisch, die du braten und grillen, schmoren, dünsten oder auch einlegen kannst.
Besonderheiten
  • vielseitig einsetzbar
  • leicht nussiger Geschmack
  • Alternative zu Steinpilzen
  • Kultivierung ist kompliziert
Das Wichtigste zusammengefasst
  • Obwohl Kräuterseitlinge zu den Austernpilzen gehören, ähneln sie optisch eher dem Steinpilz. Auch die Konsistenz ist ähnlich, sodass der Pilz eine beliebte Alternative zu den seltenen Waldpilzen ist.
  • Kräuterseitlinge kannst du in der Küche sehr vielseitig einsetzen. Sogar roh im Salat ist der Verzehr möglich (verursacht bei einigen Menschen allerdings Magenprobleme).
  • Aufgrund des hohen Proteingehaltes und der Möglichkeit, die Pilze zu grillen oder zu braten, sind Kräuterseitlinge eine gute Alternative zu Fleisch.

Brauner Kräuter-Seitling

Was sind Kräuterseitlinge?

Kräuterseitlinge des hiesigen Handels sind Zuchtpilze, die sich durch eine feste Konsistenz und ein kräftiges Aroma auszeichnen. Aufgrund ihrer guten Verfügbarkeit stellen sie eine gute Alternative zum seltenen Steinpilz dar. Wenngleich sie nicht ganz so geschmacksintensiv sind, so ist schon allein der Geruch nach frischen Kräutern ein Erlebnis. Ein einzelner Pilz kann ein Gewicht von bis zu 300 Gramm erreichen.

In der Natur wachsen die Pilze hingegen als Schmarotzer auf den Wurzeln des Feld-Mannstreus vorwiegend in Süd-, Ost- und Westeuropa, auf den Wurzeln des Laserkrautes oder des Riesenfenchels.

Kräuterseitlinge sind eng mit dem Austernpilz verwandt, ähneln mit ihren braunen Hüten, die einen Durchmesser von 3-15 Zentimetern erreichen, und dem weißen Stiel aber eher dem Steinpilz.

Wie gesund sind sie?

Kräuterseitlinge sind wie alle Pilze nicht nur köstlich, sondern auch fettfrei und extrem kalorienarm. Sie enthalten zudem die Vitamine B3 und B5 und darüber hinaus viel Eiweiß. Damit eignen sie sich in der vegetarischen und veganen Ernährung hervorragend als Proteinquelle. 15 Gramm Ballaststoffe je 100 Gramm Pilze tragen zudem zu einer gesunden Verdauung bei.

Anders als viele Wildpilze, die Schwermetalle enthalten oder radioaktiv belastet sind, besteht bei Kräuterseitlingen leidglich das Risiko, das Züchter*innen Insektizide einsetzen, um die notwendige hygienische Umgebung zu gewährleisten.

Nährwerte von Kräuterseitlingen pro 100 Gramm

Angabe Wert
Kalorien 30
Eiweiß 4 g
Fett 0 g
Kohlenhydrate 3 g
Ballaststoffe 7,5 g

Kräuterseitlinge einkaufen und lagern – Tipps

Beim Einkauf solltest du darauf achten, dass die Kräuterseitlinge prall und saftig sind und sich weder verfärben noch trockene Stellen aufweisen. Insbesondere die Stielenden dürfen noch nicht ausgetrocknet sein. Dies deutet auf Pilze hin, die schon zu lange lagern.

Wie bei allen Pilzen gilt: je frischer, desto besser. Sind sie allerdings beim Einkauf noch sehr frisch, kannst du sie auch für 8-10 Tage in ein feuchtes Tuch gewickelt im Gemüsefach deines Kühlschrankes lagern. Wirklich empfehlenswert ist es jedoch nicht, die volle Zeitspanne auszunutzen.

Eine Alternative zur Lagerung im Kühlschrank ist das Einfrieren. Nach dem Putzen schneidest du die Pilze in Streifen und kannst sie so für bis zu 8 Monate im Gefrierfach lagern.

Und auch durch das Einlegen kannst du die Pilze dauerhaft lagern.

Kräuterseitlinge zubereiten – die Möglichkeiten gibt es

Kräuterseitlinge kannst du in der Küche sehr vielseitig einsetzen. Die Zubereitung ist recht einfach, denn es gibt nicht nur zahlreiche Methoden, sondern auch die Konsistenz bleibt für gewöhnlich schön fest.

Um das leicht nussige Aroma besonders gut hervorzuheben, empfiehlt es sich, auf Zutaten wie Zwiebeln zu verzichten, die einen starken Eigengeschmack haben.

Das richtige Putzen

Anders als bei Wildpilzen wirst du beim Putzen von Kräuterseitlingen kaum Arbeit haben. Ein Pinsel oder ein Küchentuch reichen aus, um die Pilze zu putzen. Anschließend entfernst du nur noch die trockenen Stielenden und die Pilze sind bereit für die Zubereitung.

So schneidest du Kräuterseitlinge

Die Pilze kannst du beispielsweise in Würfel schneiden. Das hebt vor allem die fleischige Konsistenz der Kräuterseitlinge hervor.

Zarter sind die Pilze jedoch, wenn du sie in dünne Scheiben schneidest.

Und auch der Länge nach in Scheiben geschnitten machen sich Kräuterseitlinge hervorragend als Carpaccio oder Topping für einen Salat.

Roh verzehren?

Wie Champignons oder auch Steinpilze kannst du Kräuterseitlinge sehr gut roh genießen und z. B. in einen Salat geben. Köstlich sind sie auch dünn gehobelt mit etwas Essig und Öl als Carpaccio.

Braten oder grillen?

Um zu vermeiden, dass die Konsistenz der Pilze gummiartig wird, brate sie scharf an, sodass sie nicht zu viel Feuchtigkeit ziehen. In Scheiben geschnitten, lassen sich die Pilze auch sehr gut marinieren und stellen auf dem Grill eine tolle Alternative zu Fleisch dar.

Dünsten oder schmoren?

Auch geschmort oder gedünstet macht sich eine Pilzpfanne mit Kräuterseitlingen sehr gut. Dazu brätst du die Pilze kurz an und gibst dann etwas Flüssigkeit hinzu (nicht bedecken), sodass die Pilze im eigenen Saft weitergaren.

Kräuterseitlinge Rezepte

Kräuterseitlinge machen sich besonders gut in einer Sauce zu Pasta. Doch auch darüber hinaus gibt es zahlreiche Verwendungsmöglichkeiten für die Pilze:

  • Pilzrisotto mit Kräuterseitlingen
  • Kräuterseitling-Schnitzel
  • Kräuterseitlinge auf Salat
  • Kartoffel-Gratin mit Kräuterseitlingen
  • Pak Choi mit Kräuterseitlingen
  • Kräuterseitling-Pfannkuchen

Einfach angebraten harmonieren Kräuterseitlinge sehr gut zu Knoblauch und Baguette, Pinienkernen und Petersilie.

Können Kräuterseitlinge schimmeln?

Auf Pilzen bildet sich manchmal schnell ein weißer Flaum, der Schimmel gleicht. Dieses Myzel ist oft aber nichts weiter als ein eigentlich unterirdisch wachsendes Pilzgeflecht, das auch auf frischen Pilzen schon innerhalb weniger Stunden auftreten kann.

Riecht der Pilz noch angenehm und hat keinerlei braune oder faulige Stellen, kannst du ihn dennoch wie gewohnt genießen. Weitere Anzeichen sind auch das elastische Fleisch der Pilze und die gesunde, einheitliche Färbung. Schimmel hingegen ist oft schwarz und der Pilz verliert seine feste Konsistenz. Auch der Geruch verrät schnell, dass der Pilz nicht mehr genießbar ist. Daran sollte man sich auch strikt halten und diese Pilze entsorgen, um eine Pilzvergiftung zu vermeiden.

Kräuterseitlinge selber züchten – ist das möglich?

Die Zucht von Kräuterseitlingen ist durchaus aufwendig. Nur, wenn optimale Klimabedingungen von 14-15°C herrschen und die nötige Hygiene, d. h. absolute Keimfreiheit gegeben ist, gedeihen die Pilze wie gewünscht. Im kommerziellen Anbau übernehmen dazu Computer die Kontrollen.

Aufgrund der doch eher komplizierten Anbaubedingungen ist es nicht ganz einfach, die Pilze selbst zu züchten. Einfacher funktioniert das z. B. bei Champignons.

Hier kannst du Kräuterseitlinge kaufen

Als Zuchtpilze sind Kräuterseitlinge im Handel ganzjährig verfügbar und auch deutlich billiger als beispielsweise Steinpilze. Wenn du sichergehen möchtest, dass die Pilze frei von Insektiziden und Pestiziden sind, dann kaufe die Pilze im Bioladen. Ansonsten wirst du auch in großen Supermärkten wie z. B. Edeka fündig.

Weiterführendes

Dieses Video verrät mehr über Zucht und ernte von Kräuterseitlingen:

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