Weizenkleie – gesundes Nebenprodukt von Mehl

Früher galt Weizenkleie als Abfallprodukt, das lediglich als Tierfutter genutzt wurde. Vor allem Pferde profitierten von dem gesunden Kraftfutter. Das hat sich inzwischen allerdings grundlegend geändert und auch der Mensch hat die gesunde Wirkung des Nebenproduktes, das bei der Mehlherstellung entsteht und reicht an Ballaststoffen und Proteinen ist, für sich entdeckt.
Besonderheiten
  • gesund und ballaststoffreich
  • verdauungsfördernd
  • reich an Eisen und Proteinen
  • viel trinken
Das Wichtigste zusammengefasst
  • Weizenkleie ist ein ideales Produkt, um die Verdauung anzuregen und so auch Verstopfungen entgegenzuwirken. Das liegt an der Vielzahl der enthaltenen Ballaststoffe.
  • Besonders hervorzuheben sind zudem der hohe Gehalt an Eisen und Proteinen, weshalb Weizenkleie bei Veganer*innen, Frauen, aber auch Sportler*innen sehr beliebt ist.
  • Aufgrund der quellenden Wirkung der Kleie ist es wichtig, zum Verzehr ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Zusätzlich bietet es sich an, die Kleie vorab lange genug quellen zu lassen.

Weizen

Was ist Weizenkleie?

Bei der Verarbeitung von Weizenkörnern zu Mehl entsteht Weizenkleie als Nebenprodukt. Nach dem Mahlen wird das feine Mehl von gröberen Bestandteilen getrennt, sodass die Schalen des Weizens zurückbleiben – die sogenannte Weizenkleie.

Als Nebenprodukt des Weizenkorns enthält auch die Kleie natürlicherweise Gluten und eignet sich daher nicht zum Verzehr durch Menschen mit einer Zöliakie.

So gesund ist Weizenkleie – Nährwerte

Wie in so vielen Lebensmitteln lagern die wirklich gesunden Bestandteile auch bei Weizen in der Schale. Damit ist die Kleie reich an wertvollen Inhaltsstoffen, die sich vor allem positiv auf die Verdauung auswirken und die Darmtätigkeit anregen, sodass Weizenkleie gut gegen Verstopfung ist.

Wichtige Inhaltsstoffe in der Weizenkleie sind neben dem hohen Eisengehalt beispielsweise Zink und Magnesium, Kupfer, Mangan und Phosphor, aber auch geringe Mengen an Calcium, Fluorid und Jod. Natürlich dürfen auch wertvolle Vitamine nicht fehlen.

Mit einem Proteingehalt von rund 30 Gramm auf 100 Gramm eignet sich Weizenkleie auch hervorragend bei der Ernährung von Sportler*innen. Die aufquellende Wirkung der Kleie sorgt auch bei Diäten für ein langanhaltendes Sättigungsgefühl. Das führt mit 180 kcal auf 100 Gramm zwar nicht direkt zum Gewichtsverlust, verhindert aber immerhin die weitere Nahrungsaufnahme in dieser Zeit.

Nährwerttabelle

Makronährstoffe, Vitamine & Mineralstoffe (auf 100 g) Wert
kcal 172 kcal
Kohlenhydrate 17.7 g
Proteine 14.9 g
Fett 4.7 g
Wasser 11.5 g
Niacin 17.7 mg
Vitamin B1 0.65 mg
Vitamin B2 0.51 mg
Vitamin B6 0.73 mg
Vitamin E 2.7 mg
Calcium 67 mg
Eisen 16 mg
Kalium 1352 mg
Magnesium 490 mg
Natrium 2 mg
Phosphor 1143 mg

Eisengehalt – außergewöhnlich hoch

Der Eisengehalt von Weizenkleie ist für ein pflanzliches Lebensmittel außergewöhnlich hoch, sodass die Kleie sowohl für Veganer*innen als auch für Frauen, die durch Menstruation und Geburten einen durchschnittlich höheren Eisenbedarf haben, besonders gesund ist.

So verzehrst du Weizenkleie richtig

Damit Weizenkleie auch wirklich verdauungsfördernd und gegen Verstopfung wirken kann, solltest du darauf achten, ausreichend zu trinken. Die Kleie benötigt viel Flüssigkeit, um ausreichend zu quellen. Mangelt es daran, kann dies eine Verstopfung sogar begünstigen, der Verzehr wäre kontraproduktiv.

Am besten lässt du die Kleie schon vor dem Verzehr ausreichend quellen. So nimmst du während des Verzehrs automatisch zusätzliche Flüssigkeit auf.

Vermeide den Verzehr von wesentlich mehr als 30 Gramm Ballaststoffen pro Tag. Das kann zu Blähungen oder auch Durchfall fühlen. 30 Gramm entsprechen ungefähr 70 Gramm Weizenkleie – sofern du nicht weitere Ballaststoffe über andere Lebensmittel zu dir nimmst.

Der neutrale bis bittere Geschmack sorgt nicht gerade dafür, dass man Weizenkleie pur verzehren möchte. Idealerweise rührst du die Kleie in Joghurt oder Müsli oder in herzhafte Gerichte wie Suppen ein. Beim Backen macht sich Weizenkleie auch hervorragend in einem gesunden Vollkornbrot.

Rezepte: beim Backen und im Smoothie

Besonders beliebt die die Verwendung von Weizenkleie beim Backen. Aufgrund des hohen Eiweißanteils bietet sich natürlich auch die Verwendung in einem Low-Carb- oder Eiweißbrot an. Dabei bleibt der Einsatz keineswegs auf herzhafte Backwaren beschränkt, sondern auch Kuchen oder Muffins lassen sich damit backen.

Noch einfacher ist es, einfach einen Löffel Weizenkleie unter den Joghurt zu rühren oder in den Smoothie zu geben. Das führt auch dazu, dass der Smoothie sättigender wird.

Leckere Alternativen – Haferkleie

Wenngleich Weizenkleie vor allem aufgrund des hohen Ballaststoffanteils als überaus gesund gilt, kannst du sie durch andere Lebensmittel ersetzen.

Auch Dinkelkleie entsteht als Nebenprodukt bei der Mehlherstellung und regt die Verdauung an. Die Verwendungsmöglichkeiten sind dabei die gleichen wie bei der Weizenkleie.

Gleiches gilt im Prinzip für Haferkleie. Ein bedeutender Unterschied zwischen Weizenkleie und Haferkleie besteht vor allem im Ballaststoffgehalt. Liegt dieser bei Haferkleie lediglich bei rund 10 Gramm auf 100 Gramm Kleie, punktet die Weizenkleie mit sagenhaften 45 Gramm. Haferkleie hilft dafür aktiv dabei, den Cholesterinspiegel zu senken.

Flohsamenschalen gelten als natürliches Abführmittel und wirken damit ebenfalls gegen Verstopfungen. Geringe Mengen reichen aus, um die Verdauung zu fördern und den Cholesterinspiegel zu senken.

Hier kannst du Weizenkleie kaufen

Einzelne Produkte der Hersteller unterscheiden sich bezüglich der Bitterkeit leicht im Geschmack, aber auch an der Qualität und dem Preis. Weit verbreitet ist die Bio-Qualität, die du in Drogeriemärkten wie dm, rossmann oder auch bei Edeka erwerben kannst. Daneben bieten einige Supermarktketten wie rewe Weizenkleie ihrer Eigenmarken an. Abgesehen vom vergleichsweise teuren Reformhaus kostet die Kleie dabei in der Regel etwa einen Euro für 250 Gramm.

Weizenkleie für das Pferd?

In der Vergangenheit galt Weizenkleie als Abfallprodukt für den Menschen, sodass sie vor allem als Tierfutter genutzt wurde. Vor allem Pferde erhielten das Nebenprodukt der Mehlherstellung verdünnt mit Wasser. Das ist auch heute noch der Fall, wenngleich auch der Mensch die gesunde Weizenkleie für sich entdeckt hat.

Weiterführendes

Verwendungsmöglichkeiten für Weizenkleie kannst du dir auch in diesem Video anschauen:

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Kommentar schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

nach oben